Cleanloop bringt Kreislaufwirtschaft in die Reinigung
Ein Startup aus Oberösterreich will mit einer digitalen Plattform ungenutzte Reinigungsmittel und Geräte in den Kreislauf zurückführen. Gründer Roman Hörantner erklärt im Podcast-Interview, wie er damit Hotellerie und Gastronomie nachhaltiger machen will.

Die Branche kennt das Problem: Keller und Lagerräume sind oft vollgestellt mit Kanistern, Spendern und Reinigungsmaschinen, die nicht mehr genutzt oder schlicht vergessen wurden. Oft bleiben sie zurück, wenn ein neuer Lieferant die Ausstattung übernimmt. „In vielen Betrieben sind die Keller gefüllt mit Chemie, Papier und Geräten, die alle noch gut sind“, beschreibt Gründer Roman Hörantner die paradoxe Situation.
Mit Cleanloop will er Abhilfe schaffen. Die Plattform funktioniert nach dem Prinzip eines digitalen Marktplatzes für (Second-Hand-)Reinigungsbedarf. Unternehmen können nicht mehr benötigte, aber funktionsfähige Produkte einstellen und so anderen Betrieben den kostengünstigen Einstieg ermöglichen.
Marktplatz für ungenutzte Ressourcen
Die Funktionsweise ist einfach: Über die App lassen sich Artikel wie Reinigungsmaschinen, Papier- oder Chemiespender mit wenigen Klicks hochladen. „Ein Foto mit dem Handy, ein paar Angaben zum Hersteller oder Mindesthaltbarkeitsdatum – und schon ist das Produkt online“, erklärt Hörantner im Podcast „Tourismus To Go“ (Folge 36).
Besonders profitieren sollen junge Gastronomen und Hoteliers. „Wer gerade startet, hat selten das Budget für teure Spender oder Chemieprodukte. Bei uns kann er sich günstig eindecken und trotzdem auf Qualität setzen“, so der Gründer. Die Resonanz ist positiv: Bereits knapp 100 Nutzer haben sich seit dem offiziellen Start im April 2025 registriert (Stand: September 2025, Anm.). Besonders gefragt sind interessanterweise auch größere Geräte wie gewerbliche Waschmaschinen, die laut Hörantner innerhalb weniger Tage neue Besitzer finden.
Hier geht es zum Podcast: Folge 36

Finanzierung und Geschäftsmodell
Der Aufbau der Plattform war kostenintensiv. Allein die Entwicklung der App verschlang über 100.000 Euro, wie Hörantner im Gespräch erläutert. Finanziert wurde das Projekt zunächst aus eigener Tasche, später stieß Fußballprofi und Red Bull Salzburg Torhüter Alexander Schlager als Investor hinzu.
Das Geschäftsmodell ist bewusst niedrigschwellig: Das Herunterladen der App ist kostenlos, für das Einstellen eines Artikels fällt eine Gebühr von 4,50 Euro an, unabhängig von der Menge.
Der Markt für Reinigung in Österreich wird auf über 900 Millionen Euro geschätzt. Cleanloop will sich hier zunächst etablieren, bevor ein Rollout nach Deutschland folgt. Langfristig geht es den Gründern jedoch um mehr als nur Marktanteile. „Wenn die Leute verstehen, dass man alles ein zweites Mal verwenden kann, haben wir unser Ziel erreicht“, fasst Hörantner seine Vision zusammen.
Damit setzt das Startup auf einen Trend, der weit über die Branche hinausgeht: Kreislaufwirtschaft als praktischer und wirtschaftlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit.