Wirbel um Wiener Wiesn

Mit 400.000 Besuchern gehört die Wiener Wiesn zu den größten Veranstaltungen des Landes. Zehn Jahre lang ging der Brauchtumsevent über die Bühne, ausgenommen die beiden Corona-Jahre. Und heuer kommt das Aus. Denn der Austragungsort auf der Kaiserwiese vor dem Riesenrad wird den Veranstaltern nicht mehr zur Verfügung gestellt. Auch das Ansuchen für eine Ersatzlocation in Wien (z.B. Donauinsel) wurde von der Stadt Wien laut Info seitens der Veranstalter viermal "ohne nachvollziehbare Begründung" abgelehnt. Seitens der Stadt heißt es, dass der auslaufende Vertrag bereits im Vorjahr nicht verlängert wurde. 

Was die Sache pikant macht: Die längerfristige Nutzung der Kaiserwiese im Prater geht an ein der SPÖ nahestehendes Unternehmen.  Der neue Macher ist kein Unbekannter: Thomas Waldner hat früher das Donauinselfest organisiert und war davor u. a. für die Bundes-SPÖ tätig.  Zweiter Geschäftsführer des Unternehmens ist Johann Pittermann, der zuvor für die Prater Wien GmbH arbeitete. Ebenfalls involviert ist das SPÖ-nahe Echo-Medienhaus als Mehrheitsgesellschafter der neuen Veranstaltung.

Das Nachfolgeprojekt Kaiser Wiesn orientiert sich übrigens stark am Original (siehe Programm unten).

Wiener Wiesn-Veranstalter Christian Feldhofer: „Trotz vorheriger Bitte im Büro des Wirtschaftsstadtrates um Unterstützung für einen längerfristigen Pachtvertrag für die Kaiserwiese und obwohl wir eine höhere Pacht akzeptiert, 10 Jahre lang Pionierarbeit geleistet, aufgebaut, investiert, dem Prater Wien Zuwachsraten beschert und erfolgreich veranstaltet haben, wurde uns das Grundstück nicht mehr zur Verfügung gestellt."

So plötzlich dürfte der Switch zu den neuen Veranstaltern jedenfalls nicht gekommen sein. Denn die Kaiser Wiesn hat bereits Partner präsentiert, die die Veranstaltung unterstützen werden, z. B. Brauunion, Wiesbauer oder Wojnars.