Neuer Tourismusverband Mühlviertel zieht erste Bilanz
Ein Jahr nach dem Zusammenschluss zur neuen Tourismusdestination Mühlviertel zieht der Verband eine eindrucksvolle Bilanz.
Rund ein Jahr nach dem Zusammenschluss der Tourismusverbände Böhmerwald, Mühlviertler Alm Freistadt und Mühlviertler Hochland hat der neue Verband erstmals umfassend Bilanz gezogen. Auf der Vollversammlung in Bad Leonfelden stellten Geschäftsführer Markus Obermüller, Aufsichtsratsvorsitzender Christian Naderer sowie die Bereichsleiter Stefan Wunderle und Reinhold List laufende Projekte und künftige Vorhaben vor.
Laut Obermüller sei in kurzer Zeit „viel erreicht – und noch mehr angestoßen“ worden. Tatsächlich verweist der Verband auf erste Erfolge in der internen Strukturentwicklung sowie auf eine zunehmende regionale Identifikation mit der neuen Destinationsmarke „Mühlviertel – Eine Region. Ein Spirit.“
Infrastruktur, Kultur und Qualifizierung
Mehrere Initiativen zielen derzeit auf eine stärkere digitale Erfassung und Vermittlung regionaler Inhalte. Das Interreg-Projekt „Gotikstraße Mühlviertel–Südböhmen“ etwa soll 32 gotische Bauwerke digital dokumentieren und in eine öffentlich zugängliche Wissens- und Bilddatenbank überführen. Ein weiteres Projekt, das über das Leader-Programm kofinanziert wird, widmet sich der digitalen Erfassung und Aufbereitung von Freizeitwegen. Ziel ist es, Nutzungskonflikte im Freizeitverkehr zu entschärfen und Fair-Play-Regeln für Gäste und Einheimische zu etablieren.
Flankierend dazu wurde eine E-Learning-Plattform gestartet, die kostenlose Online-Kurse mit regionalem Fokus anbietet. 2026 soll ein digitaler Reisebegleiter folgen: ein zentrales Element in der langfristig angelegten Digitalstrategie des Verbands.
Kooperationen und Infrastrukturprojekte
Partnerschaften mit Betrieben bleiben ein zentrales Element der Verbandsarbeit. Das Netzwerk „Velorama“ etwa vereint mittlerweile 20 Betriebe, während die Golfkooperation „Mühlviertler Fairways“ gezielt neue Zielgruppen ansprechen soll. Zu den infrastrukturellen Vorhaben zählen unter anderem der geplante Wilheringer Pilgerweg, der 2026 eröffnet werden soll, sowie der genehmigte Ausbau des Nordischen Zentrums Böhmerwald. Letzterer umfasst eine neue Beschneiungsanlage samt Speicherteich und soll den nordischen Wintersportstandort absichern.
Mit dem grenzüberschreitenden Projekt „North Trails“ entsteht im Dreiländereck Böhmerwald/Bayerischer Wald ein 910 Kilometer langes Trailrunning-Netz: ein Versuch, sportaffine Zielgruppen ganzjährig anzusprechen.
Öffentlichkeitsarbeit und strategische Kommunikation
Die strategische Kommunikation wurde ebenfalls neu aufgestellt. Messeauftritte, gezielte Marketingkampagnen und verstärkte Pressearbeit sollen die Sichtbarkeit der Region erhöhen. Website und Social-Media-Kanäle wurden vereinheitlicht, das Unterkunftsverzeichnis neu konzipiert – weg von alphabetischer Auflistung, hin zu redaktioneller Präsentation mit regionalem Fokus.
Bis 2026 soll zudem eine App entstehen, die touristische Angebote, wirtschaftliche Informationen und regionale Inhalte digital zusammenführt.




