Gastronomie

Trinkgeld bleibt Trinkgeld – und kein Fall für den Fiskus

03.07.2025

In Österreich zahlt man noch immer Sozialabgaben auf das, was Gäste freiwillig geben. Der Wirtschaftsverband Unos will das kippen – mit einer Petition, die jetzt startet.

Wenn Gäste im Lokal ein paar Euro extra dalassen, ist das oft mehr als nur ein Dankeschön. Es ist ein Zeichen der Anerkennung – direkt von Mensch zu Mensch. Doch in Österreich greift der Staat bei diesem Ausdruck der Wertschätzung zu. Anders als in vielen Ländern müssen hierzulande auch auf Trinkgeld Beiträge zur Sozialversicherung gezahlt werden. Eine Petition soll das ändern.

„Finger weg vom Trinkgeld“, sagt Michael Bernhard, Bundessprecher der Unos und Neos-Abgeordneter im Nationalrat. Seine Forderung: Trinkgeld soll in Zukunft völlig frei von Abgaben sein. Dafür startet man jetzt eine parlamentarische Petition. Ziel ist eine Gesetzesänderung, die neben der bereits bestehenden Steuerfreiheit auch die Sozialversicherungsbeiträge kippt.

Zahlen, bitte– und das nicht freiwillig

Was viele Gäste nicht wissen: Das Trinkgeld wird nicht nur beim Einkommen, sondern auch bei den Pflichtabgaben mitgerechnet. Die Folge: Betriebe zahlen mit. Oft ohne zu wissen, dass das Gesetz überhaupt greift. Bernhard sagt, dass das vor allem kleine Unternehmen treffen könne. Einige Betriebe wurden in den letzten Monaten von saftigen Nachforderungen überrascht. Das bringt manche in Schieflage.

Mehr zum Thema: Trinkgeld? Lieber bar!

Die Petition richtet sich an alle Staatsbürger ab 16 Jahren – ob Unternehmer oder nicht. Sie kann online unterzeichnet werden oder ganz klassisch mit Stift und Papier. Unos will in den kommenden Wochen in allen Bundesländern Unterschriften sammeln. Der Fahrplan steht: Bis Oktober sollen mindestens 500 Unterstützer ihre Stimme abgegeben haben. Dann muss sich der Petitionsausschuss des Parlaments mit dem Thema befassen.

Bernhard sieht klare Vorteile. Zum einen könnten durch die Änderung Bürokratie und Streitigkeiten wegfallen – etwa bei Lohnkontrollen. Zum anderen gäbe es mehr Planbarkeit und weniger Angst vor Rückforderungen. Vor allem aber mehr Netto für die, die das Trinkgeld auch verdient haben. Das mache den Beruf auch wieder ein Stück attraktiver.

Hier geht es zur Petition:

Wer mitmachen will, findet alle Infos online unter:
👉 www.unos.eu/mitmachen/petition-abgabenfreies-trinkgeld

 

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