FLÜCHTLINGE

Nach „Habibi“ startet jetzt „Drusi & Hawara“

Gastronomie
17.03.2022

Von: Daniel Nutz
Das erfolgreiche Gastro-Projekt „Habibi & Hawara“ zeigt seit 2015, wie aus Geflüchteten Gastronomen werden. Nun startete mit „Drusi & Hawara“ eine Initiative für Menschen aus der Ukraine.
Drusi & Hawara: Beim Onboarding wird u.a. ein Deutsch-Kurs angeboten. 
Drusi & Hawara: Beim Onboarding wird u.a. ein Deutsch-Kurs angeboten. 

Anstatt zu reden, handelt Martin Rohla - gemeinsam mit seinen Partnern Yvonne Pirkner und Christoph Mayer von der Goodshares - lieber. „Hosten statt Posten“ heißt seine Initiative, die bereits im Flüchtlingsstrom von 2015 entstanden ist. Syrische und afghanische Flüchtlinge wurden damals zu Restaurantfachkräften ausgebildet. Daraus resultierten die in Wien sehr erfolgreichen „Habibi & Hawara“-Restaurants.

Nun hat Rohla auf die Idee des „Habibi & Hawara“ aufgebaut und „Drusi & Hawara“ gestartet. Drusi heißt auf Ukrainisch Freunde. Ziel ist es, Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, in Österreich die Möglichkeit zu geben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, wie Rohla im Gespräch mit der ÖGZ erklärt. Entstanden ist die Idee mit Alisa Khokhulya, die in der Ukraine eine Sprachschule aufgebaut hatte, bevor sie vor dem Krieg fliehen musste.

Auf eigenen Beinen

Was passiert da? In den Habibi & Hawara-Restaurants finden Onboarding-Seminare für Geflüchtete statt, in denen die Basics über Land und Geschichte Österreichs sowie die wichtigsten Behörden vermittelt werden. Zudem gibt es Deutschkurse, in denen binnen 5 Tagen Grundlagen vermittelt werden. Daneben gibt es Hilfe bei der Job- und Wohnungsvermittlung und auch ein Freizeitprogramm, in dem Österreicher*innen und Ukrainer*innen gemeinsam Unternehmungen starten.

Dafür, dass wir erst vor einer Woche gestartet haben, laufe es sensationell, sagt Rohla. Finanziert wird das Programm derzeit über Spenden. Man übernimmt mit einer 30-Euro-Spende die Patronanz für das „Onboarding“ einer Person – das geht ganz einfach über die Website drusi.at.

Eines ist allerdings fix. Laut Rohla muss sich das Projekt ökonomisch mittelfristig selbst tragen. Ob nach dem Vorbild von Habibi & Hawara bald ukrainische Restaurants aufsperren, die Borscht servieren? Noch ist dergleichen nichts geplant – aber man weiß ja nie!

Alisa Khokhulya und Martin Rohla (Mitte) sind die Masterminds hinter dem Projekt Drusi & Hawara.